The Artists

Alle Kulturschaffenden auf einen Blick 

Künstler.
Innen. Orte.

Wie Kulturschaffende (sich) Räume schaffen
Das Projekt: Wie schaffen Kulturschaffende in der Rhein-Main-Region sich Orte und Räume für Kultur? Dieser Frage geht eine Porträtreihe in Form von Ausstellungen und Artikelserien über Künstler*innen und Kulturschaffende aller Sparten nach. Gemeinsam nähern sich die Porträts mit Fotos regionaler Fotograf*innen und mit Texten von Urban shorts-Autor*innen den Orten, dem Leben, dem Wohnen und dem Arbeiten von hiesigen Kulturschaffenden an.

Carolin Liebl &
Nikolas Schmid-Pfähler

Offenbach | Zwei Zimmer, Küche, Künstlerhaus
Der niedrige Flachbau duckt sich im Viertel, das in vielen Jahrzehnten gealtert ist. Er stammt aus einer Zeit, in der gerne solche Flanken für die sogenannte soziale Infrastruktur in Quartieren gebaut wurden. Heute wirkt er teilweise unbelebt, etwas aus der Zeit gefallen inmitten des Mixes aus 30er-Jahre-Wohnsiedlung, sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern. Wären da nicht einige Schaufenster und die Fassaden, die bunt herausstechen: Das Atelier Wäscherei.

Raul
Gschrey

Rodgau | Urban Art mit den Vibes der Suburbs
Wer den Künstler Raul Gschrey besuchen möchte, muss sich schon ein wenig aufmachen und sich Zeit nehmen. Die Reise beginnt mitten in Frankfurt an der Konstablerwache mit der S-Bahn. Schnell geht es raus nach Offenbach – dorthin, wohin es viele Künstler*innen verschlägt, wenn ihnen die Metropole unbezahlbar wird. Doch die Bahn fährt weiter, ins »Hinterland«. Über Obertshausen, das kaum ein(e) Frankfurter*in kennt, in den beschaulichen Rodgau.

Martin
Böttcher

F.-Höchst | Von Kunst- und Wohngemeinschaften
Höchst, einst selbständige stolze Stadt, später der kleine und gerne unterschätzte Arbeitervorort Frankfurts. Ein Stück am Rande, in der Brüningstraße, parallel zum Main. Zwischen einem kleinen Parkstück, den Hallen- und Asphaltflächen eines Nachkriegs-Fabrik- oder Lagergeländes und einer Mischung von Mietshäusern früherer Jahrhunderte und Nachkriegsbauten. Hier, an einer Straßenkreuzung, sticht eines der Mietshäuser heraus.

Setareh
Alipour

Offenbach | Die Orte der Kultur überall gestalten
Vielleicht war jene Ausstellung vor ein paar Jahren einfach so auf dem Grün des Offenbacher Büsingparks jene, die am meisten über Setareh Alipour verrät. Es ging um Alltagsrassismus, um die Erfahrungen junger Menschen, zusammengetragen vom Fotografen Zino Peterek, kuratiert für nur diesen einen Tag von Alipour mit Fotos und Texten, die an den Bäumen hingen und die Geschichten dieser Menschen mit deren eigenen Worten erzählten.

Hans-Jürgen
Herrmann

Offenbach | Leben zwischen Städten und im Atelier
Frankfurter oder Offenbacher – das ist am Ende die Frage, die unweigerlich kommen muss bei Hans-Jürgen Herrmann. Die Antwort: »Bayreuther«. Nein, kein Ausweichen bei der heikelsten Frage zwischen beiden Städten. Es ist Überzeugung. Herrmann stammt aus Bayreuth, ist dort auch immer mal wieder, um nach dem Tode der Mutter nach dem Elternhaus zu schauen. Doch hierzulande kennt man ihn nur als Frankfurt-Offenbacher Fotografen, seit über 40 Jahren.

Verena
Freyschmidt

Hanau | Das (Un-) Glück der kleinen Räume
Die Zollamt Studios – das Gebäude hält, was sein Name verspricht: ein ehemaliges Bürohaus, schmucklos, mit dem funktionalen Charme der 50er Jahre. Klingeln gibt es keine, auch keine Namensschilder. Das Foyer ist zugig. Links eine Glastür, dahinter ein umgekippter Einkaufswagen voller Dosen. »Ist das schon Kunst oder kann das noch weg?«. Studierende der Hochschule für Gestaltung, der HfG, bauen eine Ausstellung auf. 

Ömer & Yeşim Yaprakkıran

Dreieich | Kunst ist in der kleinsten Wohnung
»Enjoy!«, flüstert einem die Kaffeemaschine zu, während aus dem Flur Atatürk höchstpersönlich einen kritischen Blick Richtung Esstisch wirft. Ob er sich wie deren Eigner, Yeşim und Ömer Yaprakkıran, ebenfalls eine türkischsprachige Variante der Maschine wünscht? Das Künstlerpaar jedenfalls würde auch ebenso eine deutsche Version begrüßen – doch leider gab es beide nicht. Die Maschine, welche ebenfalls Tee zubereitet, ist ein Geschenk der Tochter.

Ralf
Becker

F.-Oberrad | Aus Liebe zu Kunst und Künstler*innen
Wie viele gute Ideen entstand auch diese eher zufällig. Vor gut einem Jahrzehnt hatte sich Ralf Becker in seiner Vier-Zimmer-Dachgeschoss-Wohnung selbst einen kleinen separaten Raum im Flur gezimmert. Eine gläserne Kammer oder überdimensionierte Vitrine, raumhoch, eineinhalb Quadratmeter groß, außen Metallrahmen, innen beleuchtet. Sie sollte eigentlich nur zur Präsentation künstlerischer Neuerwerbungen dienen.

Klaus
Schneider

Ein Leben, fast aus dem Künstlerbilderbuch
Gefühlt ist Bad Vilbel ja schon sehr nahe an Frankfurt. Zwar eigene Stadt, aber doch an zweieinhalb Seiten von der Metropole umgeben. Doch mit seiner alten Burg mit sommerlichen Festspielen, den Fachwerkhäusern rund ums Rathaus, der Alte Mühle, den Parks und Quellen ist es schon recht eigen und eigenständig. Kultur hat hier einen beständigeren, eher weicheren Klang. Seit einem Jahr nun hat die hiesige Szene wieder einen neuen Akteur, einen Zugezogenen.

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